Es kommt durchaus vor, dass ein Zahnarzt voll durchgetaktet ist und sich ein ungeplanter Anruf durch einen Patienten ergibt, der über postoperative Überempfindlichkeiten nach einer kürzlich durchgeführten Klasse-II-Restauration klagt. Während der Behandlung kann es herausfordernd sein, eine Diagnose der Ursache der Überempfindlichkeiten zu stellen, da diese Verfahren sehr techniksensibel sind.
Das Wissen um die richtige Technik bei Klasse-II-Restaurationen kann einige dieser ungeplanten Anrufe verhindern und damit den Praxisbetrieb effizient halten.
Im Folgenden sehen wir uns die häufigsten Ursachen für postoperative Überempfindlichkeiten nach Kompositrestaurationen an. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Wahrscheinlichkeit minimieren können, damit Sie sich voll auf Ihre Patienten und Ihre Praxis konzentrieren können.
Was verursacht postoperative Überempfindlichkeiten bei Kompositfüllungen? Im Grunde kann es mehrere Ursachen geben. Die Applikation von Komposit ist ein herausforderndes Verfahren, da die Kavität liegt oft nahe der Pulpa. Laut einiger Studien tritt nach 10 bis 15 Prozent der Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich eine Überempfindlichkeit auf.1
Dies sind die häufigsten Ursachen für postoperative Überempfindlichkeiten:
Während der Behandlung Ihres Patienten können Sie zwar die Größe der kariösen Läsion nicht verändern, aber Sie können restaurative Materialien auswählen, die nachweislich die postoperative Sensitivität verringern, und Ihre Anwendungstechnik für diese Produkte perfektionieren.
Sie sollten sich mit den verwendeten Produkten und der entsprechenden Anwendungstechnik genauestens vertraut machen. Schließlich kann schon der kleinste Fehler zu einem misslungenen Eingriff und postoperativer Sensitivität führen.
Nachfolgend finden Sie Berichte von Zahnärzten über Probleme, die zu postoperativer Überempfindlichkeit nach Kompositrestaurationen führen können, sowie Tipps zur Vermeidung bei Ihrem nächsten Eingriff.
Eine ordnungsgemäße Trockenlegung ist in jeder Phase einer Klasse-II-Restauration von entscheidender Bedeutung, denn dadurch wird Kontamination durch Speichel vermieden. Wenn der Restaurationsbereich kontaminiert ist, können die physikalischen Eigenschaften und somit auch der klinische Erfolg der Restauration beeinträchtigt werden, was sich bspw. durch postoperative Überempfindlichkeiten beim Patienten äußert.
Probleme bei der Trockenlegung sind keine Seltenheit. 97 Prozent der Behandler geben an, dass es in mindestens 1 von 10 Fällen schwierig ist, eine Klasse II Kavität adäquat trockenzulegen.2 Neben den üblichen Maßnahmen zur Trockenlegung sollten Sie auch die Bedeutung einer gut passenden Matrize berücksichtigen. Die Verwendung von speziell für die Platzierung von Kompositmaterialien entwickelten Matrizensystemen wie unserem Palodent V3 Teilmatrizensystem hilft dabei, eine dichte gingivale Versiegelung zu erzielen.
Die Verwendung eines Komposits mit hohen Stresswerten kann dazu führen, dass sich das Komposit vom Haftverbund löst und somit unversiegelte Bereiche im Dentinbereich zurückbleiben, die direkt mit der Zahnpulpa in Kontakt kommen können, was zu Aufbissschmerzen führt.2
Um das Risiko einer kompositbedingten Überempfindlichkeit zu verringern, sollten Sie ein Füllungsmaterial mit geringen Stresswerten verwenden, beispielsweise SDR flow+. Dies ist das erste fließfähige Bulk-Fill Komposit mit Selbstnivellierung, hervorragender Kavitäten–Adaptation und den Schrumpfungsstress deutlich reduziert.3
Obwohl ein geätzter Zahnschmelz bei Restaurationen den stärksten Haftverbund ermöglicht, muss darauf geachtet werden, dass das Dentin nicht überätzt wird, da dies eine der Hauptursachen für postoperative Überempfindlichkeiten ist. Ein Überätzen kann zu einer stärkeren Demineralisierung des Dentins führen. Dadurch wird es schwieriger, eine intakte Hybridschicht durch aktive Durchdringung des Adhäsivs zu erhalten.
Um das Risiko einer Überätzung des Dentins zu minimieren, sollte die Einwirkzeit des Ätzmittels auf das Dentin unter 15 Sekunden liegen sowie ein Adhäsiv verwendet werden, bei dem Sie diejenige Ätztechnik anwenden können, die für die jeweilige Indikation am besten geeignet ist. Ein Beispiel für ein solches Adhäsiv ist Prime&Bond active Universaladhäsiv, das für alle Ätztechniken verwendet werden kann, auch für die selektive Schmelzätzung.
Eine weitere Ursache für Überempfindlichkeiten nach Kompositrestaurationen ist das Austrocknen bzw. Übertrocknen des Dentins. Beim Übertrocknen des Dentins wird die Feuchtigkeit entzogen, die notwendig ist, um die empfindlichen Kollagenfasern zu stabilisieren, damit das Adhäsiv in sie eindringen und eine Hybridschicht kann. Wenn das geätzte Dentin durch zu langes oder zu starkes Lufttrocknen übertrocknet wird, können die freiliegenden Kollagenfasern kollabieren. Das Ergebnis ist dann eine Kollagenschicht, die kaum noch vom Adhäsiv durchdrungen werden kann. Folge kann eine deutliche Verringerung der Haftkraft sowie postoperative Überempfindlichkeit sein.
Um eine derartige Übertrocknung zu vermeiden, sollte die Dentinoberfläche nach dem Abspülen leicht feucht, aber nicht nass sein.
Quelle: „SEM on over dried dentin“ Prof. Andre F. Reis, DDS, MS, PhD, Rio de Janeiro, Brasilien
Auch wenn Ihnen die Problematik der Lösemittelverdunstung vor der Anwendung (z. B. auf bei Adhäsiven Acetonbasis im Vergleich zu Alkohol) vertraut ist - es ist wichtig zu wissen, dass jedes Lösungsmittel auch ein unterschiedliches Maß an Luft benötigt, um sich nach der Applikation des Adhäsiv vollständig zu verflüchtigen. Dies ist ein entscheidender Schritt, wenn Sie sicherstellen wollen, dass das Material sein volles Potenzial entfaltet und nach der Restauration keine Überempfindlichkeit verursacht.
Machen Sie sich mit den Gebrauchsanweisungen des verwendeten Adhäsivs vertraut, um sicher zu wissen, wann das Lösungsmittel verdunstet ist und nicht einfach nach wenigen Sekunden mit dem Verblasen des Adhäsivs aufzuhören.
Dr. Atlas ist Zahnarzt in Philadelphia und Leiter der restaurativen Mikroskopie an der Technology Clinic der Penn Dental Medicine. In dieser DS tunes-Folge spricht er über Klasse-II-Restaurationen, die mit diesem Verfahren verbundenen Herausforderungen und verschiedene Kompositfüllungs-Optionen.
Studien4 haben gezeigt, dass die Polymerisationsschrumpfung des Komposits eine der Hauptursachen für postoperative Überempfindlichkeit ist. Dies ist jedoch nicht das einzige Szenario, in dem eine unvollständige Materialabdeckung zu postoperativer Überempfindlichkeit führen kann. Es ist wichtig, die Kavitätenoberfläche vollständig und gleichmäßig mit einem Adhäsiv zu benetzen. Wenn die Oberfläche nicht matt, sondern seidig glänzend ist, wurde alles richtig gemacht.
Auch wenn Ihnen die Problematik der Lösemittelverdunstung vor der Anwendung (z. B. auf bei Adhäsiven Acetonbasis im Vergleich zu Alkohol) vertraut ist - es ist wichtig zu wissen, dass jedes Lösungsmittel auch ein unterschiedliches Maß an Luft benötigt, um sich nach der Applikation des Adhäsiv vollständig zu verflüchtigen. Dies ist ein entscheidender Schritt, wenn Sie sicherstellen wollen, dass das Material sein volles Potenzial entfaltet und nach der Restauration keine Überempfindlichkeit verursacht.
Machen Sie sich mit den Gebrauchsanweisungen des verwendeten Adhäsivs vertraut, um sicher zu wissen, wann das Lösungsmittel verdunstet ist und nicht einfach nach wenigen Sekunden mit dem Verblasen des Adhäsivs aufzuhören.
Wir empfehlen die Verwendung eines Polymerisations-Gerätes wie SmartLite Pro von Dentsply Sirona. SmartLite Pro bietet hervorragende Leistung3 über diese Entfernungen und erzeugt nur wenig Wärme. Dadurch wird eine Erhöhung der Pulpatemperatur vermieden, die ebenfalls zu Überempfindlichkeit führen kann. Das flache LED-Lichtaustrittsfenster ermöglicht die Positionierung auch über tiefen Bereichen der Kavität, so dass der Lichtstrahl gerade nach unten und nicht in einen seitlichen Winkel zeigt. Dadurch wird Schattenbildung vermieden. Das aktive Lichtaustrittsfenster mit einem Durchmesser von 10 mm sorgt für verlässliche Aushärtung selbst größerer Restaurationen, ohne dass zusätzliche Aushärtungszyklen mit überlappenden Bereichen erforderlich sind.
Ihr Praxiserfolg hängt von der Zufriedenheit und dem Patientenkomfort ab, aber auch von der Effizienz Ihrer Therapien. Wenn Sie postoperative Empfindlichkeiten nach Kompositrestaurationen verhindern möchten, müssen Sie sicherstellen, dass Sie klinisch relevante und gut erforschte Materialien verwenden und diese korrekt einsetzen. Nicht alle Restaurationsmaterialien und -produkte sind gleich, und genau da kommen wir ins Spiel. Das Portfolio von Dentsply Sirona an Klasse-II-Restaurationsprodukten hilft Behandlern, bessere Verfahren und mehr Komfort für die Patienten zu bieten; außerdem bieten wir Ihnen zusätzlich Fortbildungen und Services – für eine durchweg bessere Praxis. Für den Einstieg kontaktieren Sie uns direkt!